Samstag, 1. Juni 2024 gegen 9:30 Uhr:
endlich geht es
- nach monatelangem Besichtigen, Besprechen, Planen, Organisieren, Beantragen + Einkaufen –
los…
Wir treffen uns auf dem Gelände des Wassersportvereins Osnabrück und bauen Pavillons, Bierzeltgarnituren, das leckere Buffet und den Einlassbereich (unsere Event- Shirts (purpurfarben mit weißer Beschriftung 😉 ) werden griffbereit zurecht gelegt) auf.
Das tolle Team des WSV bringt die Boote zu Wasser und „weckt“ die Drachen. …wie selbstverständlich unterstützen sie uns ebenfalls beim Aufbau und man merkt Allen die Vorfreude an.
Es steht noch nicht alles an Ort und Stelle und schon erscheinen die ersten Teilnehmerinnen und Begleitungen.
Herzliche Umarmungen, freudiges Wiedersehen, aufgeregtes Ankommen, mehr oder weniger konzentriertes Kontrollieren der Anmeldeliste;
mir persönlich (und ich denke auch dem gesamten Orga- Team) fällt ein dicker Fels der Aufregung vom Herzen.
Unser Fotograf nimmt schon eifrig seine Aufgabe wahr und eines seiner ersten Bilder ist die „ROSALIPA“-
eine Überraschung von Britta und Frieda. Sie ist das neu eingeführte Staffel- Maskottchen…
Die Selbsthilfegruppen finden sich und suchen sich ihren Platz für den Tag.
Gegen 12 Uhr ist das ebenfalls tolle Team des DLRG vollzählig eingetroffen; sie hatten vorher noch eine Übung der Feuerwehren auf dem Stichkanal zu betreuen.
Grußwort der Landrätin Anna Kebschull anlässlich des Drachenboot-Rennens „LipTreff Osnabrück“ am 1./2. Juni 2024
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Drachenboot-Rennens,
ich freue mich sehr, Sie hier an diesem Ort zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Das Drachenboot-Rennen der Selbsthilfegruppe „LipTreff Osnabrück“ ist ein wunderbares Beispiel für gemeinschaftlichen Zusammenhalt, Engagement und den ehrenamtlichen Einsatz für eine gute Sache.
Seit der Gründung im Jahr 2018 setzt sich der „Osnabrücker Liptreff“ mit großem Herzblut für die Aufklärung und Unterstützung von Menschen mit Lipödem ein. Diese chronische, schmerzhafte und genetisch bedingte Fettverteilungsstörung betrifft überwiegend Frauen und stellt für viele Betroffene eine immense Herausforderung im Alltag dar. Trotz der Tatsache, dass die Krankheit erst seit den 1990er Jahren als solche benannt wurde, ist der Bedarf an Aufklärung und adäquatem Umgang nach wie vor groß.
Dank des Engagements von Valerie Wenzel,Tanja Degner, und vielen mehr, haben wir in unserer Region eine starke Selbsthilfegruppe, diein Hilter-Ebbendorf gegründet wurde und nun in Osnabrück Atter ein Zuhause gefunden hat. Diese Gruppe bietetnicht nur Unterstützung und Austausch für Betroffene, sondern trägt auch wesentlich dazu bei, das Bewusstsein für die Erkrankung in der Öffentlichkeit zu schärfen.
Das erst zum dritten Mal bundesweit ausgetragene Drachenboot-Rennen ist mehr als nur ein sportlicher Wettkampf. Es symbolisiert den gemeinsamen Kampf gegen Vorurteile und das Bemühen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es zeigt uns, wie wichtig es ist, dass Selbsthilfegruppen wie der „Osnabrücker Liptreff“ existieren und ihre wertvolle Arbeit leisten.
Ich möchte allen Organisatorinnen und Organisatoren sowie allen Teilnehmerinnen meinen herzlichen Dank aussprechen. Ihr Einsatz und Ihre Begeisterung sind inspirierend und tragen maßgeblich dazu bei, dass Frauen mit Lipödem die Aufmerksamkeit und Unterstützung erhalten, die ihnen zusteht und die ihnen weiterhilft.
Ich wünsche Ihnen allen ein spannendes, faires und erfolgreiches Rennen und hoffe, dass Sie diese Veranstaltung in vollen Zügen genießen. Lassen Sie uns gemeinsam stark sein und ein Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts setzen.
HerzlicheGrüße
Ihre
Osnabrück, Juni 2024
Nun erfolgt der offizielle Startschuss-
Im Anschluss an die Begrüßung wird der gaaaanz grobe Ablauf des Tages bekannt gegeben. Die Kinderbetreuung ist dank Leonie auch aktiv.
Die Aktiven (53 Personen) teilen sich, unterstützt von den WSV’lern, in die Renn- Gruppen ein, werden mit den Paddeln und deren Nutzung vertraut gemacht.
Und dann – YEAH! – gehen die ersten beiden Gruppen ins Boot…
Rennen um Rennen läuft-
unter Anfeuerung der Zuschauer und Betreuung (oder „angetrieben“ 😉 ) der Boote des DLRG.
Die Zeit sich auszutauschen, zu vernetzen, Spaß zu haben, zu essen und zu trinken kommt nicht zu kurz und wird rege genutzt.
War uns der Wettergott an diesem Tage sehr hold, so ließ er während des finalen Rennens doch einige Regentropfen fallen;
aber ob etwas Nässe von oben kam oder vom Paddel der Vorderfrau, Verzeihung, von einem Vordermann (5 Männer waren ebenfalls aktiv, 2 Betroffene und 3 begleitende Partner)– EGAL!
DAS tat der Stimmung absolut keinen Abbruch…
Natürlich wurde auch das anschließende, traditionelle Bad im Austragungsgewässer begangen (Y),
währenddessen die Boote aus dem Wasser geholt, trocken gelegt und die Drachen wieder „schlafen gelegt“ wurden.
Nun war der Zeitpunkt des Abschlusses von Tag 1 angebrochen:
die Verleihung des 1. Preises und der Teilnahme- Urkunden.
ALLEN, wirklich allen Personen konnte man einen zufriedenen, gar glücklichen Gesichtsausdruck ansehen und uns, dem LipTreff Osnabrück, wurde wirklich warm ums Herz.
Der Abbau wurde wieder gemeinschaftlich geschafft, immer wieder unterbrochen von Abschieden (bis zum folgenden Morgen) der Selbsthilfegruppen.
Feedback des DLRG, am selben Abend:
„Hallo Tanja, ich möchte mich nochmal bedanken für Herzlichkeit und die super Stimmung und Versorgung unserer Mannschaft. Ihr habt uns mit einer Freundlichkeit empfangen, was wir so noch nicht kennengelernt haben.
Wenn ihr noch weitere Veranstaltungen plant, unterstützen wir Euch gerne wieder dabei. Danke nochmal.“
Sonntag, 2. Juni 2024 ab 8 Uhr:
der Aufbau im Speicher beginnt, inklusiv tatkräftiger Unterstützung aus den Selbsthilfegruppen Bingen, Südhessen und auch der LipoElfen-
einen dicken Knuuutsch an Euch.
Auch unsere Austeller (Medi, Thuasne, SanVital) bestückten ihre Flächen liebevoll-
und wurden bereits von Beginn an in Gespräche vertieft.
Die AusstellungsMaterialien von JuZo und Ofa wurden ebenso liebevoll von LipoElfe Petra arrangiert; hier konnten die Vertreter leider nicht persönlich anwesend sein.
Informationen von und für SHG’en, Betroffenen und deren Angehörigen konnten ebenfalls platziert werden.
Nahezu pünktlich fand die Begrüßung zur Informationsveranstaltung im Rahmen unserer Veranstaltung statt.
Angela Hollen von der Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises Osnabrück ließ uns die Historie des LipTreffs Revue passieren und betonte die Stellung und auch die Notwendigkeit der Selbsthilfe im Allgemeinen. Von uns ein herzliches Danke für die Unterstützung.
Kathrin Pilgrim erzählte uns nachfolgend Wissenswertes über sich und zum Thema Yoga, speziell dem LymphYoga.
Dieses Wissen konnte im WorkShop nach der Mittagspause selbst erfahren werden und fand viel Anerkennung und die sanfte Bewegung tat gut. Von Herzen Danke, Kathy.
Doc Olaf Deling weihte die Anwesenden ambitioniert in den Grad der Behinderung ein; das Warum und das Wie wurden in zahlreichen, anschaulichen Beispielen verdeutlicht. Auch, dass Widerspruch bezüglich der Einstufungen sehr häufig notwendig und erfolgreich ist, erfuhren wir. Olaf, Du bist ein Glücksfall für uns Betroffene- Danke.
Wie gehe ich meinen Widerspruch an,
warum ist es sinnvoll diesen Widerspruch bereits mit juristischer Hilfe anzugehen,
Wissenswertes im Umgang mit Gutachtern und
so einige Tücken auf diesem Wege (bis in das gerichtliche Verfahren) brachte Ruth Leitenmaier auf die ihr übliche, liebevolle Art, versehen mit trockenem Humor zu Gehör. Ihre Anekdoten verursachten Lacher und Kopfschütteln;
so gut kann ein Vortrag über juristische Informationen sein… Ruth, auch Dir ein dickes Danke.
Marina Briede startete mit ihrem WorkShop und ermunterte uns ebenfalls in die Bewegung. Im Anschluss klärte sie uns über bedarfsgerechte Ernährung auf. Die 10 Regeln der DGE, die Basis der Gewichtsreduktion- das Energiedefizit und praktische Tipps standen auf ihrem Programm. Die Möglichkeit ihre Rezept- Anregungen nicht „nur“ zu lesen, sondern auch zu verköstigen, war bestimmt ein wichtiger Punkt über eine Ernährungsumstellung nachzudenken. Vielen Dank dafür, Marina.
Auch der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Vernetzung und des Austausches.
Besonders war das spontane Erscheinen von Christine Kröger und Benjamin Ohmes, zwei Studenten im Fachbereich Kosmetologie und Gesundheitswissenschaften am IGB der Universität Osnabrück. Die Beiden, Christine ist ebenfalls Lipödem- Betroffene, haben eine Umfrage im Rahmen ihrer Masterarbeit konzipiert, die sich mit den Auswirkungen des Lipödems auf das körperliche und psychische Wohlbefinden befasst (Schmerzempfinden, Körperbild, Selbstwertgefühl).
Sämtliche anwesende Selbsthilfegruppen werden diese Umfrage unterstützen, denn wir sind alle der Ansicht, dass Forschung für uns unerlässlich, gar dringend notwendig ist.
Da die Heimwege der meisten Anwesenden Stunden beanspruchen würde, fiel der Abschied zumeist kurz, aber herzlich, verbunden und innig aus.
Wir freuen uns alle auf eine Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe im Jahre 2025-
und sind gespannt, wohin „ROSALIPA“ reisen wird…
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, Sponsoren, Ausstellern, Teilnehmenden –
es ist noch immer nicht so wirklich in Worte zu fassen <3
#gemeinsamstatteinsam
Feedback
„Was für ein Wochenende! Wir waren dabei! Jawoll, das hat so einen Spaß gemacht. Gepackt vom Ehrgeiz haben wir bis zur Erschöpfung gekämpft. Es tut auch mal weh, seine Grenzen auszuloten. Das bedeutet aber nicht, dass der Spaßfaktor darunter leidet. Wir durften wieder tolle Frauen aus anderen SHG’en kennenlernen und kamen auch hier wieder in den Austausch. Der SHG LipTreff Osnabrück möchten wir ein dickes, fettes Dankeschön sagen! Ihr habt wirklich eine tolle Veranstaltung in den Norden geholt und habt organisatorisch unglaublich viel geleistet! Super!! Heute, am Tag 2 Eurer Veranstaltung ging es informativ zur Sache. Wieder konnten wir neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Danke an alle, die diesen Tag so wertvoll gemacht haben. Jetzt sind wir aber auch erschöpft. Wir sind ja alle LiLys, mit und ohne Energie.“ LiLy Oldenburg
„Ein toller Beweis dafür, dass wir mehr sind als unsere Krankheit(en). Zusammen sind wir stark. Es war ein Treffen von allen Altersklassen, von stark Betroffenen und weniger Betroffenen. Es waren Supporter da, die uns angefeuert haben. Wir hatten vor allem viel Spaß und das ist so wichtig. Danke an das Team aus Osnabrück, dass sie das so toll auf die Beine gestellt haben.“ LipoElfen Bad Neuenahr
„Ein aufregender Tag geht zu Ende- Drachenbootrennen in Osnabrück. Danke lieber LipTreff Osnabrück rund um dieses tolle und gut gelungene Event“ Ruth Leitenmaier